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Neustart in Alabama dank GreenCard Lotterie!

Unter dem Pseudonym „Ex-Ösi” hat sich einer unserer GreenCard Lotterie-Gewinner in den US-Südstaaten einen Namen gemacht. Der USA-Fan aus dem Donauraum der Alpenrepublik machte im Jahr 2006 eigentlich nur zum Spaß bei der GreenCard Lotterie mit und gewann sofort. Im Interview erzählt er uns von den Höhen und Tiefen seiner Auswanderung.

Auswanderer „Ex-Ösi posiert vor der US-Flagge

Auswandern oder nicht? „Ex-Ösi” brauchte etwas Bedenkzeit, bevor er sich für die GreenCard entschied und in die Südstaaten zog.

Lieber „Ex-Ösi”, kannst du dich noch an das Gefühl erinnern, als du damals deine Gewinnbenachrichtigung erhalten hast?

Ja! Ich war völlig überrascht, dass ich gleich beim ersten Versuch über The American Dream gewonnen habe. Es war überwältigend und aufregend, aber auch beängstigend. Ich stand ja plötzlich vor der Entscheidung: Soll ich wirklich den Sprung ins Unbekannte wagen? Damals war ich 20 Jahre alt und hatte gerade meine Matura an der Handelsakademie abgeschlossen. Es war eigentlich geplant, Volkswirtschaft an der Johannes Kepler Universität in Linz zu studieren, aber da man bestenfalls zeitnah auswandern sollte, damit man die GreenCard nicht verfallen lässt, habe ich kurzerhand meine Pläne geändert.

Was hattest du vorher unternommen, um deinen amerikanischen Traum zu verwirklichen?

Nichts. Ich war auch eher mit einer anti-amerikanischen Haltung erzogen worden. Freunde, Verwandte und Lehrer betonten stets, dass wir in Österreich keinesfalls „amerikanische Verhältnisse” anstreben sollten und stellten die USA als ziemlich extrem dar.

Glücklicherweise hatte ich später aber die Gelegenheit, für sechs Wochen einen unbezahlten Sommerjob bei einer Firma in Atlanta zu machen, und dort war alles ganz anders als erwartet. Die Menschen waren unglaublich freundlich, das Lebenstempo war entspannter, das Wetter war großartig, und trotz der kulturellen Unterschiede stellte ich fest, dass auch in den USA nur mit Wasser gekocht wird.

Die Leute entsprachen überhaupt nicht dem negativen Klischee, das mir vorher vermittelt wurde. Nach diesem schönen USA-Aufenthalt konnte ich mir schon vorstellen, mal für eine Weile dort zu leben, aber an eine richtige Auswanderung war gar nicht zu denken – ich hatte ja ganz andere Pläne.

Zu Hause habe ich mir aber ein kleines Stück Amerika geschaffen: Mein Zimmer war mit amerikanischen Dekorationen ausgestattet, ich hatte mir ein amerikanisches Auto gekauft (einen 20 Jahre alten Buick), und ich fuhr einmal im Monat zum amerikanischen Autotreffen südlich von Wien. Ein bisschen vom amerikanischen Lebensgefühl hatte ich also durchaus schon verinnerlicht. Dass ich mit 19 Jahren an der GreenCard Lotterie teilgenommen habe, war trotzdem eher ein Spaß, und ich habe natürlich nicht mit einem Gewinn gerechnet.

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Wie verlief die Zeit zwischen der Gewinnbenachrichtigung und dem Umzug in die USA?

Nachdem ich mich entschieden hatte, den Weg in die Vereinigten Staaten wirklich zu gehen, waren die größten Hürden die vielen Formalitäten. Ich brauchte zum Beispiel einige Impfungen, die in den USA vorgeschrieben, aber in Österreich nicht üblich waren.

Dazu kamen der Nachweis von finanzieller Sicherheit, eine medizinische Untersuchung, Schulzeugnisse und ein polizeiliches Führungszeugnis. All das kann sehr überwältigend sein, wenn man solche Prozesse nicht gewöhnt ist.

Zudem musste ich viele persönliche Gegenstände verkaufen, um ausreichend Startkapital zu beschaffen. Vieles, was man im Laufe des Lebens angesammelt hat, kann man auch gar nicht mitnehmen. Dieser Abschied von Vertrautem und der Schritt ins Unbekannte waren schon ziemlich emotional.

Das anfängliche Unverständnis meiner Eltern machte es nicht leichter. Sie verstanden nicht, warum ich alles hinter mir lassen wollte. Es kam ihnen vor, als ob ich vor etwas davonlaufen würde. Aber ich wollte in den USA eigentlich erstmal nur für ein paar Jahre „auf Probe” leben und sehen, wie es läuft. Im Alter von 20 Jahren, ungebunden und flexibel, ist es ja auch viel einfacher, in so ein Abenteuer zu starten. Wenn später z. B. schon eigene Kinder im Spiel sind, wird es schwieriger.

Trotz der Bedenken bekam ich enorm viel Unterstützung von meinen Eltern – auch finanziell, da ich außer einigen Ersparnissen aus meiner Jugendzeit keine ausreichenden Mittel hatte, um beispielsweise eine Wohnung in den USA einzurichten. Zudem bot meine Verwandtschaft in New York ihre Adresse an, da man für die Zusendung der GreenCard eine Anschrift in den USA benötigt.

Kannst du dich noch an dein Interview bei der US-Botschaft erinnern?

Ja, ich war extrem nervös, aber das gesamte Interview-Verfahren verlief sehr professionell. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich, und es war das erste Mal, dass ich so viele Menschen unterschiedlicher Herkunft traf, die ebenfalls in die USA auswandern wollten. In diesem Moment wurde mir bewusst, was für ein Privileg eine GreenCard tatsächlich ist!

Alabama, USA

Der US-Südstaat Alabama ist „Ex-Ösis" Lebensmittelpunkt. Hier wohnt er mit seiner Frau und seinen Kindern.

Als Ort zum Leben in den USA hast du dir den südlichen Bundesstaat Alabama ausgesucht! Wie lebt es sich dort?

In Alabama hat man sechs Monate Sommer im Jahr! Wer Sonne mag und es trotzdem schön grün haben will, der ist hier gut aufgehoben, obwohl das feuchtheiße Klima am Anfang natürlich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die Winter sind außerdem sehr kurz und die Temperaturen gehen nur selten unter den Gefrierpunkt.

Hier fällt zwar eine Einkommenssteuer auf Bundesstaatenebene an, was nicht in allen US-Staaten der Fall ist, aber dafür sind andere Dinge wie z. B. Hauseigentum weniger besteuert.

In Alabama haben sich durch das wirtschaftsfreundliche Umfeld auch viele internationale Unternehmen niedergelassen, die – im Verhältnis zum lokalen Preisniveau – gut bezahlte Arbeitsplätze anbieten. Auch das hat meine Entscheidung beeinflusst, hierherzukommen.

Und natürlich gibt es auch Kuriositäten: In manchen Bezirken (Counties) ist der Alkoholverkauf untersagt, in anderen erlaubt (außer am Sonntagvormittag). Dafür ist Waffenbesitz überall gestattet und wird auch so gelebt.

Wie war deine erste Zeit als „Permanent Resident” in den USA?

Mein Vater begleitete mich die ersten zwei Wochen und flog dann zurück nach Österreich. Mit 20 Jahren zum ersten Mal wirklich auf eigenen Beinen zu stehen, war tatsächlich ein ziemlicher Schock. Ich musste ja plötzlich alles selbst managen, von der Jobsuche bis zum Einkaufen.

Da wusste ich endlich zu schätzen, was meine Eltern bis dato alles für mich übernommen hatten. Zusätzlich war die Sprachbarriere eine Herausforderung. Das Englisch, das ich in der Schule gelernt hatte, unterschied sich natürlich deutlich vom „Alltags-Englisch” in Amerika.

Trotz allem musste ich schnell eine Wohnung einrichten und mich um einen amerikanischen Führerschein, ein Bankkonto und ein Auto inklusive Anmeldung kümmern. Obwohl ich viele Ratschläge von verschiedensten Personen bekommen hatte, waren die meisten davon wenig hilfreich.

Amerikanisches Auto

Autofan „Ex-Ösi" fährt natürlich ein amerikanisches Kult-Auto: den Chevrolet Suburban!

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Gab es besonders einschneidende Erlebnisse?

Ich war wegen eines Jobs in eine andere Stadt gezogen und hatte mich gerade gut eingelebt, als die Rezession 2007/2008 kam. Damit begann auch der Personalabbau. Obwohl ich gute Arbeit geleistet hatte, teilte mir mein US-Arbeitgeber mit, dass man mich nicht mehr benötige.

Die darauf folgende Jobsuche war frustrierend: Ich bewarb mich auf 200 Stellen und erhielt keine einzige Rückmeldung. In dieser Zeit stand ich kurz davor, alles aufzugeben und nach Österreich zurückzugehen. Ich hielt mich mit Teilzeitjobs und Unterstützung von meinen Eltern über Wasser. 2008 bot sich dann die Gelegenheit, bei einer deutschen Firma in Alabama anzufangen. Heute arbeite ich noch immer dort, auch wenn inzwischen der Eigentümer gewechselt hat. Mittlerweile habe ich meinen Bachelor in Business Administration gemacht und studiere nebenbei für meinen MBA.

Vor allem aber habe ich in der turbulenten Anfangszeit meine wunderbare Ehefrau kennengelernt, die mir bei allem sehr geholfen hat und mit der ich heute einen neunjährigen Sohn und sechsjährige Zwillinge habe. Wir haben in Alabama als Teil meines „American Dream" den Traum vom Hauseigentum verwirklicht, was zusätzlich zu Arbeit, Studium und Familienleben eine ziemliche Herausforderung war.

Haus bauen in den USA

Meilenstein: „Ex-Ösi" hat in Alabama als Teil seines „American Dream" den Traum vom Hauseigentum verwirklicht.

Mittlerweile habe ich die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen und die österreichische aufgegeben. Das ist ein Schritt, den viele meiner Kollegen nicht gehen, obwohl sie bereits seit den 1990er Jahren hier sind. Sie bevorzugen es, ihre GreenCards immer wieder verlängern zu lassen.

Für mich ist die Annahme der Staatsbürgerschaft aber der entscheidende Schritt. Nach 15 Jahren in den USA sollte man wissen, ob man den eingeschlagenen Weg weitergehen oder umkehren will.

Leben in Alabama

Geschafft: „Ex-Ösi" hat für sich und seine Familie ein entspanntes Leben eingerichtet.

Was schätzt du besonders an deinem neuen Leben? Siehst du große Unterschiede zu Österreich?

Das Schönste an meinem Leben in Amerika sind die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die weit besser sind als die in Österreich. Viele Dinge sind hier einfacher, sei es der Kauf und Verkauf von Häusern, das Studium, der Berufseinstieg, die Steuererklärung oder der Steuerausgleich.

Das fängt bei kleinen Details an. Zum Beispiel braucht man in Alabama sein Fahrzeug nicht jährlich überprüfen zu lassen – nicht einmal einen Abgastest gibt es. Da ist man von Europa anderes gewohnt.

Die Steuerlast ist auch viel niedriger (man hat mehr Netto vom Bruttogehalt), und gerade für „Mittelschicht-Amerikaner“ gibt es viele Steuerfreibeträge und Abschreibposten, mit denen speziell seit der Steuerreform 2017 Familien mit Kindern entlastet wurden. Das alles ermöglicht einen Lebensstandard, der so in Europa nicht möglich wäre.

Es gibt außerdem mehr Möglichkeiten, sich persönlich zu entwickeln. Uni berufsbegleitend ist kein Problem und viel flexibler als in Österreich, wo man zwar fast „gratis" studieren kann, es jedoch Beschränkungen beim Aufnahmeverfahren gibt.

Viele Arbeitgeber (sogar manche Fast-Food-Restaurants) haben als Teil der angebotenen Benefits mittlerweile Programme, die der Belegschaft finanziell unter die Arme greifen, um ein Studium zu ermöglichen. Bei den Universitäten gibt es zudem große Unterschiede, was die Kosten anbelangt. Die kleineren lokalen/öffentlichen Unis in den einzelnen Städten sind gut leistbar.

Der größte Unterschied liegt allerdings in der Mentalität der Menschen: Hier herrscht ein starker Fokus auf Eigenverantwortung im Gegensatz zur Delegation von Verantwortlichkeiten an den Staat, wie es oft in Österreich der Fall ist. Das bedeutet zwar, dass man auch Risiken eingehen muss, aber es bietet auch deutlich mehr Freiheiten und Möglichkeiten.

Als gutes Beispiel soll hier mal die Rentenvorsorge herhalten. In Deutschland und Österreich gibt es natürlich auch Ansätze zur privaten Altersvorsorge, doch in den USA bieten sich weitaus flexiblere und steuerlich günstigere Möglichkeiten. Hier kann man mit individuellen Sparplänen (Individual Retirement Accounts, IRAs) monatlich oder jährlich Geld zur Seite legen und nach eigenem Belieben und Risikotoleranz investieren.

Auch 401(k)-Pläne sind eine beliebte Option. Hier leisten sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer Beiträge, und innerhalb dieses Pensionssparplans kann man Fonds nach persönlicher Risikotoleranz auswählen. Dank der gesetzlichen Regelung wie z. B. der automatischen Anmeldung für neue Angestellte ist es einfacher denn je, in diese Systeme einzutreten. Man kann auch entscheiden, ob die Steuerlast sofort (Roth-Option) oder später anfällt, was eine flexible Lebensplanung ermöglicht und hilft, langfristig zu sparen. Ein derart flexibles System habe ich in keinem anderen Land gesehen.

Krankenversicherung und Gesundheitskosten sind ja ebenfalls häufig diskutierte Themen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Krankenhäuser in den USA lebensrettende Maßnahmen – unabhängig von der Versicherungsfrage – durchführen müssen. Für mittellose und arme Menschen übernimmt „Medicaid" die Kosten und Rentner sind durch „Medicare" abgesichert. Seit dem Affordable Care Act, auch bekannt als „Obamacare", gibt es auch staatlich subventionierte Krankenversicherungen, die von sehr günstig bis hin zu subventionierten Prämien für hohe Einkommen reichen.

Infografik Obamacare Einkommensgrenzen

Die Mehrheit der Amerikaner ist aber über den Arbeitgeber krankenversichert. Obwohl das Thema oft als drängendes Problem dargestellt wird, ist es im Alltag also weniger dramatisch. In fast 20 Jahren in den USA habe ich niemanden getroffen, der nicht auf die eine oder andere Weise krankenversichert war.

Zu guter Letzt sind die USA ein sehr großes Land mit unglaublich vielfältigen landschaftlichen und klimatischen Bedingungen. Man kann sich dort niederlassen, wo es einem am besten gefällt – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Gut, natürlich gelten auch hier grundlegende Prinzipien wie die Schwerkraft und dass man weniger ausgeben sollte, als man einnimmt.

Sonnenuntergang in Alabama

In Alabama läuft vieles entspannter als in Österreich. Dafür gibt es aber auch mehr Eigenverantwortung.

Wie hat das Leben in den USA dich verändert?

Mein persönliches Wachstum entwickelte sich parallel zu meinen Aufgaben. Je mehr Verantwortung ich übernahm, desto stärker wurde ich mental. Das passiert automatisch, insbesondere, wenn man Verantwortung für andere trägt, wie z. B. in meiner Ehe oder als Vater von drei Kindern und einer behinderten Stieftochter.

Mit der Zeit habe ich gelernt, vieles gelassener und entspannter zu sehen als noch vor 20 Jahren. Besonders, was andere über mich denken oder über das Land, in dem ich lebe und dessen Staatsbürger ich bin. Viele Leute, die starke Meinungen über Amerika haben, waren selbst nie hier – oder eben nur sehr kurz als Touristen.

Würdest du rückblickend etwas anders machen?

Rückblickend betrachtet hätte ich vieles an meiner Auswanderung einfacher gestalten können. Zum Beispiel hätte ich von Anfang an weniger Möbel besitzen können, um Umzüge zu erleichtern, die in den USA naturgemäß häufiger passieren.

Während der Auswanderung habe ich außerdem ein paar wichtige Lektionen gelernt, denn obwohl ich vor meiner Ankunft in den USA zwanzig Bücher gelesen hatte, war das nicht ausreichend. Selbst nach einem Jahr intensiver Recherche kann man die Realität vor Ort und die tatsächlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten (oder eben die jeweiligen Defizite) kaum vollständig erfassen. Ich würde deshalb jedem empfehlen, sich vor Ort zu informieren und anfangs sparsam zu leben. Gebrauchte Möbel und eine minimalistische Einrichtung reichen zunächst völlig aus.

Übrigens: Entgegen der landläufigen Meinung, dass man nach dem Umzug in die USA zwingend schnell Schulden machen und einen hohen Credit Score haben muss, ist es auch ohne Verschuldung möglich. Das Ziel sollte sein, Wohlstand aufzubauen und finanziell unabhängig zu werden. Es ist besser, Zinsen zu erhalten, als sie zu zahlen.

Welchen Rat würdest du anderen geben, die von einer GreenCard träumen?

Es ist durchaus möglich, auch ohne GreenCard in den USA neu anzufangen, denn ein befristetes Visum kann mit Glück durch einen Antrag auf Statusanpassung in eine GreenCard umgewandelt werden.

Die GreenCard ist somit zwar die beste Option, aber nicht die einzige Möglichkeit, hier ein neues Leben zu beginnen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

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